„Die Baukosten liegen bei rund vier Millionen Euro", erklärte DRK-Kreisvorstand Marc Heeschen. Bereits am 1. Januar 2025 sollen die ersten Kinder in der Kita toben. „Zeit ist daher unser Hauptproblem", meinte Architekt Peter Paustian und nannte gleich die weiteren geplanten Baumaßnahmen: „Nächste Woche wird der Kran aufgebaut. Dann werden die Fundamente ausgehoben und in der Woche nach Ostern wollen wir die Sohle betonieren." Trotz dieser „sportlichen Aufgabe", zeigte er sich optimistisch: „Wir haben leistungsfähige Bauunternehmen aus der Region."

Die Nachbarschaft war im Vorfeld über die neue Kita informiert worden. „Wir möchten, dass alle Anwohnerinnen und Anwohner wissen, was hinter ihren Grundstücken passiert", sagte Karsten Stühmer. Dabei sei das Gebäude so angelegt, dass es sich gut in die Umgebung einfüge und nicht störe, meinte er. Hinzu komme, dass man versucht habe, alten Baumbestand zu retten. Dies ist im hinteren Teil des Grundstücks gelungen.

Für Einschränkungen sorgt derzeit die Baustelleneinrichtung und auch die verkehrliche Anbindung der Kita sei herausfordernd, fuhr er fort. Es würden viele Parkplätze benötigt – andererseits habe er aufgrund der guten fußläufigen Anbindung der Kita die Hoffnung, „dass viele Familien nicht das Auto bemühen, sondern ihre Kinder zu Fuß oder mit dem Fahrrad bringen".

Der zweite Stadtrat Henrik Vogt, zugleich Geschäftsführer des TSV Schleswig, erinnerte an die Diskussionen um den Standort, wodurch sich die Planungen in die Länge gezogen hätten. „Kita-Plätze sind rar und werden dringend benötigt", meinte er, daher freue man sich, dass die Bauarbeiten schnell vorangingen: „Wir nehmen von Tag zu Tag Veränderungen wahr." Die direkte Nachbarschaft zur Bellmannhalle „ist gerade für die jungen Bürgerinnen und Bürger unserer Stadt ein großer Gewinn", betonte er. Zugleich begrüßte er es, dass sich mit dem DRK die Trägervielfalt bei den Kitas in Schleswig erhöhe.

Derzeit müssten die TSV-Mitglieder zwar mit Einschränkungen leben, meinte der Vorsitzende Frank Paulsen, „aber wir sind dankbar dafür, dass ein Kindergarten entsteht, der sich das Sportliche auf die Fahnen geschrieben hat und freuen uns auf die Kooperation".

Die Kernöffnungszeit der Kindertagesstätte liegt zwischen 7.30 Uhr und 12.30 Uhr. Nach Absprache können allerdings verlängerte Betreuungszeiten ab 7.00 Uhr sowie bis 16.00 Uhr vereinbart werden. Neben einer Regelgruppe für Kinder über drei Jahren gibt es eine Krippe für Kinder unter drei Jahren sowie eine altersgemischte Gruppe. Die 570 Quadratmeter große Kita bietet zudem die Möglichkeit für einen Anbau, falls der Bedarf an Betreuungsplätzen in Zukunft steigen sollte.

Die pädagogische Ausrichtung basiert auf dem Konzept der „Offenen Kindertagesstätte“, das die Selbständigkeit der Kinder betont. Die Mädchen und Jungen haben die Freiheit, aus verschiedenen Lernräumen zu wählen. Dafür gibt es unter anderem einen Bewegungsraum, einen Raum für Rollenspiele mit Bauelementen und Hochebenen sowie einen Kreativbereich. Die Krippenkinder haben ebenfalls einen eigenen Raum. Das 5000 Quadratmeter große Außengelände wird nach Abschluss der Bauarbeiten kindgerecht mit vielfältigen Spielmöglichkeiten gestaltet.

Leiterin Wenke Kessler freut sich auf die Eröffnung der Kita und betont: „Wir möchten mit den neuen Räumlichkeiten einen Ort schaffen, an dem die Kinder nicht nur betreut werden, sondern auch lernen, wachsen und sich nach ihren Bedürfnissen entwickeln können.“ Wenke Kessler steht für Rückfragen unter der Telefonnummer 0160/4068769 montags bis freitags von 8 bis 12 Uhr zur Verfügung.

Die Planung für die Container-Kita hatte Ende 2022 begonnen. Nach einem Interessenbekundungsverfahren im Frühjahr hatte der DRK-Kreisverband dann im Juni die Zusage erhalten und im Anschluss bei der Einrichtung unterstützt. „Die Zusammenarbeit mit dem Amt war eng und gut", betont Laura Truelsen, die als Leitung der DRK-Kita Campus Wanderup auch für die Außenstelle in Jerrishoe verantwortlich ist. Vor Ort werden sich fünf Mitarbeitende, darunter eine sogenannte Springkraft, um die Mädchen und Jungen kümmern. DRK-Kreisvorstand Marc Heeschen betont, dass die Kita in erfahrenen Händen sei und er optimistisch sei, „dass es gut laufen wird".